Fossilien

Beschreibung

Fossilien („Versteinerungen“) sind zu wichtigen Zeugen der Evolution geworden. Eigentlich sind Fossilien seltene Fälle, denn tote Lebewesen werden im Normalfall sofort durch Einzeller, Pilze und Bakterien abgebaut. Ein toter Organismus muss schon luftdicht abgeschlossen werden, was etwa bei einer plötzlichen Überflutung und einer nachfolgenden Überdeckung der Fall sein kann. Sauerstoff darf nicht dazutreten, dann besteht die Chance, dass der Organismus in irgendeiner Form erhalten bleibt, sei es als Steinkern oder Abdruck. Nachfolgende Prozesse wandeln die Substanzen häufig um, es kommt zu Aus- und Umkristallisierungen, Verkieselungen, Verkohlungen.

Lebewesen in Stein
Ein sehr seltener Prozess ist die Erhaltung eines ganzen Lebewesens wie in Bernstein (Insekten) oder in Eis (Mammut). Weichteile bleiben –im Gegensatz zu Knochen, Schalen, Panzern, Zähnen- kaum je erhalten. 

Wie deutete man Fossilien?
Der Zürcher J.J. Scheuchzer glaubte noch an die Sintfluthypothese, nach der Fossilien Überreste von Lebewesen darstellten, die vor der Flut gelebt hätten. Er deutete auch das Skelett eines in Öhningen gefundenen Riesensalamanders als Skelettrest eines in der Sintflut ertrunkenen Menschen. Die vielen aufgefundenen Entwicklungsreihen innerhalb der Fossilien stützten aber zunehmend die Evolutionstheorie –zuungunsten der Katastrophenlehre.

Auch Sensationelles wurde gefunden:
In Solnhofen (Bayern) entdeckte man einen Urvogel, den man entsprechend Archaeopteryx taufte. Dieser Urvogel konnte von erhöhtem Standort aus weit gleiten und besass Zähne im Schnabel wie die Reptilien.

Fossil-Fälschungen
Leider gab es (und gibt es immer noch) Fossil-Fälschungen. Ein berühmt gewordener Schwindel war der Piltdown-Schädel in England, der als sehr alte Menschenform betrachtet wurde, dabei hatte der Fälscher aber einen tierischen Eckzahn eingesetzt und Backenzähne künstlich abgeschliffen!

Palökologie
Die vielen Fossilfunde erlauben es heute, ganze Ökosysteme zu rekonstruieren; dies ist Aufgabe der Palökologie.

Wir wissen nun auch, dass es im Laufe der Erdgeschichte mehrere Aussterbewellen gegeben hat. In geologischen Schichten, deren Alter gut bestimmt werden kann, lässt sich dies mitverfolgen. Gerne wird diese Tatsache bezüglich des jetzt ablaufenden Artenschwundes entschuldigend so interpretiert: „Das hat es ja immer gegeben…“ Dabei wird völlig übersehen, dass die früheren Aussterbewellen sich über Jahrmillionen erstreckten –und nicht über wenige Jahrzehnte wie in der Gegenwart.