Seeigel
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Seeigel bilden ein Kalkskelett aus Kalkplatten, das beim lebenden Seeigel von Haut überzogen ist. Sie haben einen fünfstrahligen Aufbau.
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-neue Größe.jpg) Zwei fossile und ein rezenter (=heutiger) Seeigel; die fünfstrahlige Symmetrie ist beim linken Seeigel deutlich zu erkennen
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Wie bewegen sich Seeigel fort?
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Seeigel bewegen sich mit Stacheln, die durch Muskeln gesteuert werden und mit Hilfe von Saugfüsschen, die durch Poren im Skelett austreten, fort.
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-neue Größe.jpg) Kalkskelett mit feinen Poren (Austritt der Saugfüsschen) und mit vielen "Warzenköpfen", auf denen bewegliche Stacheln sitzen
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Die Saugfüsschenplatten (Ambulakralplatten) sind für den Austritt der Saugfüsschen durchlöchert, die mit diesen abwechselnden Platten (Interambulakralplatten) nicht, dafür tragen diese Zwischenplatten meist viele grosse Stacheln. Sie sind sofort kenntlich bei rezent-toten oder fossilen Tieren an den starken Warzenköpfen, die sozusagen als Kugelgelenk für die Stacheln dienen.
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"Reguläre" und "Irreguläre"
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Bei regulären Seeigeln liegt der Mund unten in der Mitte, und genau entgegengesetzt liegt der After oben. Solche Arten sind meist kräftig bestachelt. Die Stacheln haben hier auch eine zusätzliche Schutzfunktion. Irreguläre (asymmetrische) Seeigel: Hier liegen Mund und After nicht mehr genau entgegengesetzt, sondern oft in einer horizontalen Linie. Meist liegt der Mund vorn, der After hinten. Solche Seeigel haben nur borstenförmige Stacheln, die nur noch der Fortbewegung dienen. Diese Tiere sind reine Substratfresser.
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Holectypus, ein Irregulärer aus dem Dogger
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-neue Größe.jpg) Holectypus-Exemplare aus Doggerschichten; Ueken, Aargau
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Holectypus ist auf Aeckern von Doggerschichten mit etwas Aufmerksamkeit gut zu finden. Dieser kleine Seeigel ist irregulär: Mund und After liegen nebeneinander auf der Unterseite.
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-neue Größe.jpg) Saugfüsschenreihen von Holectypus
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-neue Größe.jpg) Unterseite von Holectypus: Mund im Zentrum, Afterstelle rechts (dreieckig-eiförmige Vertiefung)
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-neue Größe.jpg) Holectypus mit stärkeren Warzenköpfen auf der Unterseite
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-neue Größe.jpg) Starke Warzenköpfe eines fossil-regulären Seeigels; Kreide; Südfrankreich
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-neue Größe.jpg) Seitlich gelegener Mund eines fossil-irregulären Seeigels
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-neue Größe.jpg) Plegiocidaris, ein regulärer Seeigel; Senckenberg-Museum
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Reguläre Seeigel weiden meist härtere Böden ab.
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-neue Größe.jpg) Maretia, ein irregulärer Seeigel; Senckenberg-Museum
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-neue Größe.jpg) Maretia von der Unterseite; M = Mund, A = After; Senckenberg-Museum
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Maretia gehört zur Gruppe der Herzseeigel. Diese irregulären Seeigel graben sich häufig im Sand ein, dabei wird der Kalkpanzer oft reduziert. Im Sand ist man wohl gut geschützt, aber man braucht trotzdem Frischwasser mit genügend Sauerstoff. Dieses Problem lösen einige Seeigel mit dem Bau von Zufluss- und Abflusskanälen. Damit die Kanäle im Sand nicht zusammenfallen, wird der den Kanal auskleidende Sand mit Schleim gefestigt.
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