Komm mit!
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Herbstspaziergang in Garigue und Macchie
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Die auffälligen Farben sind weg, nur wenige Pflanzen blühen - dennoch liegt ein Zauber über dieser Herbst-Landschaft. Nur wenige Kilometer von der überbevölkerten Küste entfernt, erwartet uns tiefe, fast unwirkliche Stille.
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-neue Größe.jpg) Holpriger Weg durch Garigue und Macchie
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Zistrosen und Lippenblütler
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-neue Größe.jpg) 1 = Weissliche Zistrose, 2 = Salbeiblättrige Zistrose, 3 = Rosmarin
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Im Herbst, wo uns Blüten nicht mehr ablenken, fallen uns die Blattmerkmale besonders auf: Die Weissliche Zistrose (Cistus albidus) hat weissfilzige Blätter; auf der Unterseite treten die Nerven deutlich hervor. Die Blätter der Salbeiblättrigen Zistrose (Cistus salvifolius) sind dunkler grün, runzelig und haben Sternhaare. Rosmarinblätter (Rosmarinus officinalis) sind sehr schmal; der Rand ist nach unten umgerollt. Thymian (Thymus vulgaris) hat Blättchen, die filzig und wenige mm lang sind. All diese Merkmale dienen der Herabsetzung der Verdunstung.
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-neue Größe.jpg) Cistus albidus: Nerven treten auf der Unterseite stark hervor
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-neue Größe.jpg) Kapsel mit Samen von Cistus albidus
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-neue Größe.jpg) Cistus salvifolius: Blätter und Kapseln
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-neue Größe.jpg) Thymus vulgaris (Echter Thymian)
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Nicht alle haben immergrüne Blätter... Rutenginster
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Einige Ginster werfen ihre Blättchen früh ab und verhindern so Wasserverlust. Trotzdem betreiben sie Photosynthese. Ihre Zweige sind grün! Der Pfriemenginster, auch Spanischer Ginster (Spartium junceum) genannt, hat nur 1-3 cm lange Blättchen, die bald abfallen. Er treibt aber sehr viele, aufwärtsstrebende Aeste. Gelegentlich blüht er auch im Herbst. Der Stechginster oder Dornginster (Calicotome spinosa) bildet dreizählige Blätter, die ebenfalls bald abfallen. Die Aeste enden in Dornen. Dieser Ginster wächst seltener auf Kalk, er bevorzugt saure Böden. Der Aschgraue Ginster oder Besenginster (Genista cinerea), der nicht selten ganze Hänge besiedelt, hat keine Dornen, aber ebenfalls hinfällige Einfachblättchen. Er lässt sich gut abgrenzen gegen die beiden anderen Ginster durch die kleinen, behaarten Hülsen, die höchstens 2 cm lang werden.
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-neue Größe.jpg) Spartium junceum (Pfriemenginster)
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-neue Größe.jpg) Calicotome spinosa (Stechginster)
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-neue Größe.jpg) Genista cinerea (Aschgrauer Ginster)
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Insekten
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Heuschrecken müssen wir nicht suchen. Sie flüchten vor uns. Die meist wärmebedürftigen Arten kommen jetzt im Frühherbst immer noch auf ihre Rechnung. Beim Weghüpfen überraschen uns die roten oder blauen Hinterflügel der Gattung Oedipoda (Oedlandschrecken). Diese Arten glänzen auch durch ihre Tarnfarben, sie passen sich dem Untergrund an. Feldwespen der Gattung Polistes braucht man kaum zu fürchten: Der Stachel durchdringt unsere Haut nicht, zudem sind die Arten wenig aggressiv. Gut aufpassen müssen wir, sonst lässt sich die Gottesanbeterin Ameles nicht überraschen.
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-neue Größe.jpg) Oedipoda germanica (Rotflügelige Oedlandschrecke)
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-neue Größe.jpg) Calliptamus spec. (Schönschrecke)
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-neue Größe.jpg) Ameles spec. (Gottesanbeterin)
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-neue Größe.jpg) Polistes spec. (Feldwespe)
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Früchte
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Kapseln und fleischige Früchte überall! Die Kapseln haben sich bereits geöffnet und streuen ihre Samen aus. Rote bis schwarze, fleischige Früchte laden ein. Zugvögel aus Mitteleuropa, hier in den Meeralpen angekommen und sich für den Flug übers Mittelmeer sammelnd, verproviantieren sich. Garigue und Macchie liefern reichlich Früchte und Insekten. Pistazien sind übervoll von harzreichen Steinfrüchten. Mastixstrauch (Pistacia lentiscus): Immergrün, paarig gefiedert, Früchte zuerst rot, dann schwarz. Terpentin-Pistazie (Pistacia terebinthus): Laubwerfend, unpaarig gefiedert, Früchte rot bis braun.
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-neue Größe.jpg) Pistacia lentiscus (Mastixstrauch); Früchte zuerst rot, dann schwarz
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-neue Größe.jpg) Pistacia terebinthus (Terpentin-Pistazie); Früchte rot bis braun
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Beeren, beerenartige Steinfrüchte und fleischige Zapfen ("Beerenzapfen") bilden Jasmin, Rutenstrauch und Zedern-Wacholder.
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-neue Größe.jpg) Jasminum fruticans (Jasmin); schwarze Beeren
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-neue Größe.jpg) Osyris alba (Rutenstrauch); hellrote Steinfrüchte; Halbschmarotzer (zapft Wurzeln der Nachbarpflanzen an)
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-neue Größe.jpg) Juniperus oxycedrus (Stech- oder Zedernwacholder); rotbraune, fleischige Zapfen; kenntlich an 2 weissen Streifen auf der Nadeloberseite
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Kletterer
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Stechwinde (Smilax aspera) und Färberröte (Rubia peregrina) wollen offenbar Neugierige nicht in die Macchie eindringen lassen. Beide haben sehr wirksame Stacheln an Stängeln und Blättern!
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-neue Größe.jpg) Smilax aspera (Stechwinde); Blattform sehr variabel
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-neue Größe.jpg) Rubia peregrina (Färberröte); Früchte werden später schwarz
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Weitere Sträucher
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Neben den typisch immergrünen Vertretern wie Steineiche und Olive hat auch der Immergrüne Kreuzdorn (Rhamnus alaternus) derbe, langlebige Blätter. Der Immergrüne Kreuzdorn könnte leicht mit der Steinlinde (Phillyrea) verwechselt werden, ist aber in den Meeralpen viel häufiger. Der Gerberstrauch (Coriaria myrtifolia) hat nicht mehrjährige Blätter, aber die dürren Blätter bleiben oft recht lange am Stängel. Der Gerberstrauch hat entfernt ähnliche Blätter wie die Myrte, nur sind sie beim Gerberstrauch breiter und grösser.
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-neue Größe.jpg) Rhamnus alaternus (Immergrüner Kreuzdorn)
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-neue Größe.jpg) Coriaria myrtifolia (Gerberstrauch)
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