Pennisetum setaceum (Federborstengras)
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Pennisetum setaceum (Forssk.) Chiov. ist ein weit verbreitetes, dekoratives Gras: Borstiges Federborstengras, Fountain grass, Rabogato. Der Name "Fountain grass" wird sich wohl auf die springbrunnenartige Form der Horste beziehen.
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-neue Größe.jpg) Horst von Pennisetum setaceum
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Hübsch, aber unerwünscht
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Pennisetum setaceum macht sich gut in einem Steingarten. Von Cultivars werden erwähnt: "Rubrum", "Cupreum", "Purpureum". Das sehr anpassungsfähige Gras hat sich nun aber viele Gebiete auf allen Kontinenten erobert. Ursprünglich heimisch in Nord- und Ostafrika, bedroht es heute durch seine Aggressivität einheimische Vegetation in aller Welt.
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-neue Größe.jpg) Pennisetum setaceum am Ausgang einer Schlucht (Barranco, Gran Canaria, Ec = Euphorbia canariensis)
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Pennisetum setaceum wächst auf allen Böden (ausgenommen Salzböden), ist äusserst tolerant gegenüber Wärme und Trockenheit, hat eine hohe Stoffproduktion (C4-Gras), vermehrt sich reichlich mit Samenproduktion: Bestäubung, aber auch Entwicklung ohne Befruchtung (Apomixis), und weist eine lange Keimfähigkeit der Samen (bis 6 Jahre) auf. Das Problem ist erkannt. Viele Organisationen erwähnen und warnen vor Pennisetum setaceum: EPPO: European and Mediterranean Plant Protection Organization PIER: Pacific Island Ecosystems at Risk PIAC: Portal de Información Ambiental de Canarias
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-neue Größe.jpg) Pennisetum setaceum (Ps) und Nicotiana glauca (Ng) auf Gran Canaria
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In vielen Gegenden der Welt haben nicht einheimische Pflanzen (Neophyten etc.) längst die angestammten verdrängt. Pennisetum brennt sehr gut, regeneriert aber ebenso gut. Durch diese Brände werden Bodenbrüter, die Bodenfauna und endemische Pflanzen vernichtet.
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Blütenstände (Aehrenrispe, Scheinähre)
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Der Blütenstand ist nicht etwa eine Aehre oder Traube, sondern eine sehr regelmässig-längliche, walzliche Rispe, deren Seitenäste aber sehr kurz sind.
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-neue Größe.jpg) Rispe von Pennisetum
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Seitenäste, Aehrchen, Spelzen
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Die kurzen, borstigen Seitenäste enthalten 1-2 (-4) ebenfalls kurz gestielte Aehrchen. Diese Seitenäste fallen später als Ganzes ab.
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-neue Größe_2.jpg) Borstige Seitenäste mit Aehrchen
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-horz-neue Größe.jpg) Aehrchen mit kurzen Stielchen (Ae = Aehrchen)
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Die Aehrchen haben am Grunde 2 ungleiche Hüllspelzen. Die untere Hüllspelze ist klein, oft schuppenartig und hat 0-1 Nerven; die obere ist länglich und hat 1-3 Nerven. Ein Aehrchen hat 1-2 Blüten, aber oft ist nur eine der beiden Blüten völlig ausgebildet.
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 Untere und obere Hüllspelzen (uH, oH; glumes); Deckspelzen (DS; lemmata)
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Borsten
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Die Borsten sind nicht verwachsen und äusserst mannigfaltig gebaut. Es gibt einfache, gefiederte, teilgefiederte oder mit Knötchen (Tuberkeln) versehene. Sie dienen der Verbreitung der Art durch Wind, Wasser und wahrscheinlich auch durch Vögel.
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-horz-neue Größe.jpg) Borstenformen (einfache, gefiederte, mit Knötchen)
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Blätter, Ligula
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Die langen, sehr schmalen (wenige mm breite) Blattspreiten werden vom Vieh infolge ihrer Zähigkeit höchstens bei Futtermangel gefressen. Die Blattspreite ist gefaltet. Die sehr kurze Ligula von 0,5 mm (-1 mm) Länge besteht aus dicht gestellten Cilien. Oft ist der Scheidenkragen mit Haaren besetzt. Pathogene Organismen sind bis jetzt kaum bekannt.
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-horz-neue Größe.jpg) Ligula mit Wimpern; Kragen (Uebergang zur Blattscheide) oft haarig
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