Mittelmeervegetation

Salbei: Salvia triloba und Salvia officinalis

Aetherische Oele, Macchia und Mittelmeer gehören einfach zusammen! Salbei-Arten haben ihren Ruf als Heilpflanzen vom Altertum bis zum heutigen Zeitpunkt bewahrt, auch wenn ihre Bedeutung zeitweilig überschätzt wurde (14. Jahrhundert, Salerno): "Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst"?

 

Wirkung:

Bakteriostatisch (bakterienhemmend), bakterizid (bakterientötend), antiphlogistisch und antiseptisch (entzündungshemmend und keimtötend).

 

Verwendung:

Blätter und Oel: Salviae folium, Salviae trilobae folium. Salviae Aetheroleum.

 

Gegen Entzündungen der Mundhöhle und der Atmungsorgane (Gurgeln).

Salvia triloba L.f. (Griechische Salbei)

Griechische Salbei auf Kreta

Länglich-eiförmiges Blatt mit 2 Seitenlappen ("triloba")

Aehrenartige Blütenstände; Oberlippe fast gerade

Salvia officinalis L. (Echte Salbei)

Blätter von Salvia officinalis

Die wintergrünen Blätter mit eiförmiger bis lanzettlicher Spreite sind beidseitig behaart und der Rand gekerbt. Die Jugendblätter sind weiss-filzig. Aeltere Blätter verkahlen oberseits und werden dadurch graugrün.

Blatt: Querschnitt

Welliger Querschnitt; OS = Oberseite, US = Unterseite

Die Blattfläche ist wellig (uneben). Haare bedecken Ober- und Unterseite.

Blatt: Oberseite

Die Oberseite ist extrem höckerig-runzelig. Die Gliederhaare stehen auf der Spitze der Höcker und sind oft gebogen. Kugelige Drüsen stehen an den Flanken der Höcker ( nicht auf den Spitzen der Höcker).

Gerunzelte Blattoberseite

Gliederhaare der Blattoberseite

Spaltöffnung mit 2 quer anstossenden Nebenzellen (siehe Pfeile; diacytisch = cross-celled type)

Blatt: Unterseite

Die Unterseite der Blätter bleibt kraus behaart und weist sehr viele kugelige Drüsen auf.

 

Die ätherischen Oele werden durch die kurzstieligen Drüsen in mehreren Zellen gebildet. Das Oel sammelt sich unter der Cuticula der Drüsen und wird durch Platzen der Cuticula freigesetzt.

Stark behaarte Blattunterseite mit sehr kugeligen bis ovalen Drüsen.

Ovale bis kugelige Drüsen

Die wesentlichen Oele

Thujon und Cineol sind die wesentlichen Komponenten. Es sind dies Monoterpene (mit 10 C-Atomen).
Thujon: C10 H16 O
Cineol: C10 H18 O
Salvia triloba: Bis 3% ätherisches Oel mit 75% Cineol, 5% Thujon
Salvia officinalis: 0,5% - 2,5% aetherisches Oel mit 30 - 60% Thujon, 15% Cineol

Natürlich enthalten diese Salbei-Arten sehr viele weitere Substanzen, die hier aber gar nicht aufgezählt werden müssen.

 

Thujon besteht aus verschiedenen Stereoisomeren, wobei eines davon toxisch wirkt. Salvia officinalis darf daher nicht unbeschränkt angewendet werden.

Salvia: Eine artenreiche Gattung!

Die Gattung umfasst bis 900 Arten. Sehr viele dieser Arten haben aber wenig bis keine ätherischen Oele, aber viele Arten sind äusserst dekorativ.

Salvia glutinosa und Salvia nemorosa

Salvia barrelieri, Salvia pratensis, Salvia spec.

Salvia spec. (oben), Salvia chamaedryoides (links), Salvia leucantha (rechts)

Salvia microphylla

Salvia coccinea, Salvia miniata