Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Hippocrepis emerus

Blühende Strauchwicke

Die Strauchwicke (Hippocrepis emerus (L.) Lassen, früher Coronilla emerus L.) wird gelegentlich bis 2 m hoch. Wird sie an Pionierstellen verdrängt, kann sie sich mit Hilfe von Wurzelbrut noch lange behaupten.

 

Die Strauchwicke gilt als südeuropäische Art und ist entsprechend wärmeliebend und frostempfindlich. Sie liebt felsige, meist kalkhaltige, buschige Stellen.

Kantiger Stengel und unpaarig gefiederte Blätter

Die Zweige der Strauchwicke sind grün und kantig. Die unpaarig gefiederten Blätter finden sich an den Kurztrieben gehäuft.

Blätter

Die unpaarig gefiederten Blätter bestehen aus 2-4 Fiederpaaren. Die 1-2 cm langen, oval bis verkehrteiförmigen Teilblättchen messen bis 2 cm; vorn sind die Teilblättchen abgerundet oder ausgerandet und unterseits graugrün gefärbt.

Unpaarig gefiederte Blätter

Grüne Oberseite und helle Unterseite der Teilblättchen

Blüten

Zwei oder drei Blüten stehen meist beieinander (selten mehr). Der Kelch ist glockenförmig. Die Kronblätter haben einen langen Stiel ("Nagel" genannt), der viel länger ist als der Kelch. Oft ist die Fahne rot gestreift.

Blütenstände mit wenigen Blüten

Fahne mit rötlichen Streifen

Früchte

Leicht eingeschnürte Hülsen (links) und von Blattläusen begehrte Hülsen (rechts)

Die Frucht, eine Hülse, wird 5-10 cm lang, ist aber sehr schmal (um 2 mm). Sie ist schwach gegliedert und hängend.

Coronilla oder Hippocrepis?

Vor wenigen Jahren wurde die Strauchwicke umgeteilt in die Gattung Hufeisenklee (Hippocrepis emerus = Strauchiger Hufeisenklee). Da diese Umteilung ungewohnt ist, wird sie von den Autoren der Floren nur zögerlich vorgenommen. Man muss aber anerkennen, dass es das Bestreben der Systematik sein muss, die wirklichen Verwandtschaftsverhältnisse darzustellen.

 

Kantiger Stengel, netznervige Hülsen, lange Blattstiele... sind Merkmale der Gattung Hippocrepis. Genau diese Kombination hat die Strauchwicke, folglich muss sie in die Gattung Hufeisenklee gestellt werden.

 

Nur: Wer weiss, welches die entscheidenden (d.h. für die Gattungszuteilung relevanten) Merkmale sind? Völlige Objektivität wird wohl niemals zu erreichen sein, daran werden auch DNA-Analysen nicht viel ändern.